Dienstag, 28. April 2015

Diese Putzerei nervt!

Wenn ich putzen möchte, geh ich in mein Bad. Da gibts zum Putzen genug. Leider auch beim Passat. Und irgendwie lege ich da einen Sauberkeitsanspruch an den Tag, der mich rückblickend nur den Kopf schütteln lässt. Ich war kurz davor, die Lust zu verlieren und den Wagen mal für geraume Zeit in der Ecke stehen zu lassen. Gerade noch bemerkt. Aber gelohnt hat es sich schon, das kann man nicht wegdiskutieren.









Bei dem ganzen Geschrubbe erhielt dann auch die vordere Stoßstange ihre Reinigungskur und fand letztendlich wieder ihrem angestammten Platz.



Jetzt aber genug davon. Was mich echt tierisch nervt ist, dass da mal eine Batterie ausgelaufen, ich nehme eher an übergekocht ist. Mit allem was Lack angreift, habe ich echt ein tiefergehendes Problem. Wenn das spritzt, dann weiß man nie, wo sich die Spritzer hinverirren. Und das ist hier genau der Fall. Jedes Mal wenn ich da irgendwo hinschaue, finde ich Stellen, an denen der Lack ab ist.


Und da kommt man dann auch noch so äußerst bescheiden hin.


Der hoffentlich vorerst letzte Akt wird der Batteriekasten sein.


Weil das vom zeitlich Ablauf her so ein bisschen suboptimal war und ich den sauberen Rest nicht verdrecken wollte, habe ich das mal so gelöst, wie man das in den Krankenhausserien sieht wenn operiert wird.


Ich wollte ja schließlich mit der Drahtbürste drüber und anschließend lediglich mit Alpinweiß drüberstreichen. Sieht ja eh keiner. Allerdings ist der Rest Farbe in der Lackdose zu einem überschaubaren Klumpen zusammengetrocknet. Ja blöd. Hier habe ich dann auch erst mal abgebrochen.


  Macht aber nichts, weitere Spielwiesen sind ja ausreichend vorhanden. Als ich am Wochenende mit der Schaltmimik unten am Getriebe fertig war, ist mir aufgefallen, dass sich der Ganghebel nicht nach unten drücken lässt. Das muss aber sein, möchte man jemals den Rückwärtsgang einlegen. Der ging schon rein, aber da, wo normalerweise der Vorwärtsgang reingeht. Das wäre natürlich uncool. Also erst mal die Schaltmimik wieder ab. Da wurde es auch gleich uncool, die Reparatur aus 5 mach 1 hätte ich mir sparen können. Alt ist einfach alt. Und bleibt alt.


Jetzt stellt sich die Frage, was ich mache. So kann das nicht bleiben. Nachfertigungen der Buchsen gibt es meines Wissens bei uns nicht. Die gibt es in Brasilien, die sind aber so ungenau gefertigt, dass man die gar nicht erst bestellen braucht.


Also werde ich da wohl doch mal bei Classicparts anklopfen. Ich bin ja echt nicht geizig, aber 100 Euro für die beiden Bügel wenn man bedenkt, dass da "nur" ein paar Gummiteile defekt sind, das kenne ich normalerweise nur von Ford. Die verkaufen immer gerne ganze Baugruppen auf einmal. Auf der anderen Seite muss man heilfroh sein, wenn es die Dinger überhaupt noch gibt. Ich nehme an, dass VW Classicparts da in absehbarer Zeit durchaus Geld damit verdienen wird. Die Buchsen sind bei allen Passats am Kommen, da traue ich mich wetten und wetten traue ich mich auch darauf, dass die in der Form nicht nur beim Passat verbaut sind.

Aber zurück an die Arbeit. Mein Problem war ja der Ganghebel. Also ging es ab in den Innenraum.


Auf den ersten Blick sah alles ganz perfekt aus. Ich habe selten so eine gute erhaltene Schaltbox gesehen.


Auf die anfängliche Freude folgte jedoch bald Ernüchterung und es war ziemlich klar, wo der Hund begraben liegt.


Ich fahre jetzt seit 20 Jahren Passats der ersten und zweiten Baureihe. Teilweise mit gut über 300.000km. So etwas habe ich aber noch nie gesehen. Da muss ja jemand mit dem Vorschlaghammer drauf rumgedroschen haben???
Von den Dingern habe ich etliche liegen. Es musste allerdings eine für den 4-Zylinder und dann noch für das 4-Gang Getriebe sein. Da wurde die Luft schon deutlich dünner, auf drei habe ich es aber trotzdem gebracht. Ohne Suchen. Natürlich wollte ich so viel wie möglich beibehalten und somit habe ich das Teil genommen, das ich im Juli aus meinem Gelben ausgebaut habe. Da hat ja der Schalthebel bei hohen Drehzahlen so furchtbar vibriert und eklige Geräusche gemacht. Ich konnte das Problem nicht beheben, was gerade bei der Alpentour echt nervig war (hohe Drehzahlen gab es da ja mit dem Raser-TS vor mir genug *grins*). Jetzt weiß ich, woran es lag. Wer kommt drauf?

 
Links der Hebel aus dem Gelben, rechts der aus dem Weißen. Da sitzt normalerweise so eine Kunststoffhülse in dem Auge, die da:


Und die fehlt auch bei der Ersatzbox, die ich im Gelben verbaut habe. Hundertprozentig. Again what learned. Dem abschließenden Zusammenbau stand dann nichts mehr im Wege. Eingebaut habe ich das dann nicht mehr. Morgen ist ja auch noch ein Tag ;-).


Samstag, 25. April 2015

Langsam wird es schon!

Heute Vormittag kamen die Bremsen per Post. Man liest immer wieder von frustrierten DHL-Kunden, ich kann mich da nicht beschweren. Ich habe mich für  Teile von FEBI entschieden. Ich kaufe gerne von dem Hersteller, weil ich der Meinung bin, dass Preis und Leistung stimmen. Allerdings hat es mich vor kurzem etwas überrascht, weil mir nicht bewusst war, was die eigentlich alles an Autoteilen herstellen. Ich habe die immer auf Fahrwerk und Gummilager reduziert, das war ein bisschen begrenzt. Die haben nämlich auch Teile, mit denen man nie rechnen würde, zum Beispiel die Repsätze für die E-Heber vom Golf 4. Die haben bei VW in den letzten Jahren eine Preissteigerung von fast 100% erlebt und ich war bislang immer der Meinung, die gibts nur original und habe in den sauren Apfel gebissen. Weit gefehlt.


Die wollte ich natürlich verbauen, wollte mich vorher aber noch dem Radhaus widmen. Das Wachs war abgelüftet und ich habe mein Vorhaben für das weitere Vorgehen in die Tat umgesetzt.


Als nächstes habe ich dann die Bremsscheibe montiert und den Bremsschlauch aus dem Lager geholt, um ihn am Sattel zu montieren. Ging aber nicht. Ich habe den falschen bestellt, ich brauche einen mit Linksgewinde. Ok, again what learned. Mir erschließt sich das nicht ganz, aber ich finde die Bremse ohnehin ein bisschen, sagen wir mal suboptimal konstruiert.
Ich habe mich dann gleich noch der Antriebswelle gewidmet. Dass die schon mal gemacht wurde war klar, als ich das erste Mal meine Finger an der Bremse hatte. So ne Mischung aus Fett und Bremsstaub ist echt kotzig. Auf jeden Fall hat die neue Manschette ein echter Meister seines Faches montiert. Daumen hoch!


Das ließ sich aber einfach beheben. Zum Meister seines Fachs komme ich nachher nochmal zurück!


Irgendwann sollte ich mich ja auch mal der Schaltung widmen und nachdem ich bei den Bremsen im wahrsten Sinne des Wortes etwas ausgebremst wurde, habe ich das auf heute geschoben. Dieses Teil hier hatte ich in der Hand als ich in der Garage des Vorbesitzers den Leerlauf von unten eingelegt habe.


Logischerweise muss das, was dann übrig war so aussehen:


Auf der Werkbank sah das Ganze dann so aus:


Die Bestandsaufnahme sah dann folgendermaßen aus:
- die kleine Kugelpfanne am Gegenhalter fehlt. Die ist nicht mehr zu bekommen.
- am rechten Lagerbügel fehlen die beiden Buchsen, die die Schaltbolzen halten.

Für mich war das kein Problem, dachte ich, war ich mir doch ziemlich sicher, gleich mehrere Ersatzexemplare auf Vorrat zu haben. Tja, das war wohl Wunschdenken. Der Blick in meine Schaltteilebox hat mich ziemlich abrupt ernüchtert.


Ab einem gewissen Alter bröseln die alle. Bei meinem Gelben hat es mir das Teil ja auch zerlegt und da habe ich schon zusammengewürfelt, was ging. Okay, also war eine Fahrt in meine Außenlager angesagt. Im zweiten wurde ich dann auch wirklich fündig. So richtig glücklich war ich allerdings nicht, denn das Teil stammt aus einem Urpassat, den wir mal geschlachtet haben und der hatte sage und schreibe 550.000km  auf der Uhr. Allerdings war der Zustand wider Erwarten ganz ok, soll heißen, man konnte die Teile weiterverwenden. Taufrisch waren die nicht, eh klar.


 Zumindest die Kugelpfanne war da noch da. Und in gutem Zustand vor allem. Mit ein bisschen tricksen konnte ich mir dann schon helfen und natürlich auch den Wiedereinbau vollziehen.


  


Der Clou kommt aber erst noch. Und das ist etwas, das immer wieder passiert. Der Passat wurde 2007 wegen des Defekts an der Schaltung stillgelegt. Folgenden Ausdruck des Teileprogramms hat mir der Vorbesitzer noch mitgegeben.


Das gesuchte Teil ist angekreuzt, wobei ich aber der Meinung bin, dass er das gar nicht gebraucht hätte. Er hätte den Lagerbügel gebraucht mit der Nummer 30 und den gibt es noch neu bei Volkswagen Classic Parts. Die Gegenseite übrigens auch. Etwas Ahnung von dem was man tut und einen Zentimeter mit der Maus weiter nach unten, dann hätte man den Passat ohne großen Aufwand wieder fahrbereit bekommen können. Zu meiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass ich das auch nicht wusste. Sonst hätte ich das gleich bestellt und da gar nicht lange rumgebastelt.

Als ich an der Schaltung fertig war, ist mir irgendwie aufgefallen, dass ich ja die Bremsen auch ohne Schläuche verbauen kann. Das habe ich dann noch getan und dann Feierabend gemacht.

Freitag, 24. April 2015

Die Frage, wann der letzte Ölwechsel war, hat sich geklärt!


Der Wasserkasten verliert nichts und ich bin froh, dass ich den Motor nicht mit dem alten Öl gestartet habe. Froh bin ich auch, dass der Ersatzblinker so schnell gekommen ist. Dienstag Nacht bestellt, Donnerstag Vormittag geliefert. Das ist top und nicht immer üblich. Meine Bremsen vorne habe ich am Mittwoch bestellt, die sollen angeblich morgen kommen.


Als nächstes war das linke Radhaus dran. Erst mal die alte Bremsflüssigkeit absaugen...


... dann den Sattel ausbauen. So wie es da rumsifft, ist die Antriebswellenmanschette schon mal ersetzt worden. Das sind dann die Momente, wo es nicht so viel Spaß macht und man so eine Mischung aus Bremsstaub und altem Fett an den Fingern hat.


Ich habe den Sattel dann erst mal grob gereinigt und begutachtet. Ließ sich sauber zurückdrücken, unter der Manschette auch alles ok. Sollte mir keinen Ärger machen.


Dann ging es ans Radhaus. Auch hier vorne war mächtig Schmutz an allen Ecken und Enden. Der musste erst mal weg.

 
Ich bin lernfähig - zumindest teilweise, aber nicht immer sofort. Ich habe da erst mal eine Ladung Wachs reingespritzt. Und Ladung ist wörtlich zu nehmen. Ich habe nicht gespart.



Jetzt stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Mit bedingt lernfähig meinte ich, dass ich dazu neige, das mit Unterbodenschutz überzuspritzen wenn das Wachs mal abgelüftet ist. Bessere Vorschläge? Ich möchte nicht, dass das Wachs dem Spritzwasser ausgesetzt ist.

Auf jeden Fall musste ich nach der und den vorhergegangenen Aktionen erst mal das Verbrauchsmateriallager auffüllen. Bremsenreiniger und Öl waren auch alle. Kühlerforstschutz werde ich demnächst auch brauchen. Also war ich ein bisschen shoppen.


Anschließend gab es wieder ein bisschen Lackpflege. Diesmal stand der Motorraum von innen an - zumindest an den sichtbaren Stellen. Soll ja alles gleich schön aussehen.


Das ist ziemlich mühsam, vor allem weil VW da nicht immer ganz so sauber geschweißt hat und teilweise noch Reste vom Draht hervorstehen, an denen man sich die Finger übel aufreißen kann. Selbstredend weiß ich, wovon ich spreche. Aber es lohnt sich:


Links sieht es allerdings nicht so gut aus. Da müsste eigentlich der Kotflügel ab. Das möchte ich mir aber erst einmal nicht antun, sondern frühestens nach der H-Abnahme. Ich habe mir das mal von unten angeschaut, so schlimm sieht das nicht aus und da ist ja jetzt erst mal ordentlich Wachs drauf.


Dafür habe ich Rost an einer Stelle entdeckt, an der ich nicht damit gerechnet hätte:


Bei Lack und Polieren findet meine Motivation immer recht schnell ein Ende, deswegen habe ich auch noch etwas Handfestes gemacht und mal die Bremsschläuche hinten erneuert. Erst mal raus mit der Suppe.



So schlecht sahen die alten gar nicht aus, haben sogar die Biegeprobe überstanden. Allerdings entlüfte ich ungern und ich habe kein gutes Gefühl dabei, mit fast 40 Jahre alten Bremsschläuchen rumzufahren. Das muss ich nicht haben.


Die neuen werden sicher nicht mehr so lange halten.


Jetzt ist das Bremssystem erst mal leer, ganz interessant zu sehen, wieviel Bremsflüssigkeit in so einem 32er steckt. Viel ist es nicht.